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ERFOLGSGESCHICHTEN – IDEEN. LÖSUNGEN. MÖGLICHKEITEN.

Wie ein UNESCO-Welterbe für die Nachwelt gesichert wird

Als Ende der 1980er Jahre sowohl die Zeche wie die Kokerei Zollverein endgültig den Betrieb einstellten, kam auch die deutsche Schwerindustrie, die Deutschland in der Nachkriegszeit zu einem der weltweit wichtigsten Industriestandorte gemacht hatte, zum Erliegen. Während ihres Betriebs von 1961 bis 1993 war die Kokerei Zollverein mit 100 ha Fläche und bis zu 8.000 t Koks täglich die größte und modernste Kokerei Europas. Zusammen mit der direkt angrenzenden Zeche Zollverein, einer der bis zu ihrer Stilllegung 1986 größten und leistungsstärksten Steinkohlezechen der Welt, ist sie seit 2001 UNESCO-Welterbe und Zentrum für Kunst und Kultur inmitten des Kohlenpotts. Um dieses beeindruckende Industriedenkmal zu erhalten und für Besucher zugänglich zu machen, wird die komplexe Anlage seit Jahren Stück für Stück aufwendig instand gehalten. Dabei müssen alle Beteiligten aufgrund der sehr strengen Denkmalschutzbestimmungen akribisch darauf achten, keine historische Bausubstanz zu beschädigen oder zu verändern. Keine leichte Aufgabe für Niederlassungsleiter Heiko Esch und Projektleiter Rolf Bittner vom Gerüstbaudienstleister XERVON, der mit der Einrüstung der Löschgleishalle beauftragt wurde.

„Hier standen während der Gerüstmontage mindestens einmal in der Woche die Denkmalschutzbeauftragten der Stiftung Zollverein auf der Baustelle und haben jede Stütze geprüft, jede Verankerung genau angesehen und ganz genau darauf geachtet, dass wir keine Bausubstanz verändern“, berichtet Projektleiter Rolf Bittner. „Die Verantwortlichen waren jedes Mal aufs Neue positiv überrascht, wie stimmig und verlässlich unsere Lösungen aufgrund der detaillierten 3D-Scans im Vorfeld geplant waren und wie flexibel wir mit dem Standard Layher Allround Material dennoch auch auf kurzfristige Änderungswünsche eingehen konnten“, ergänzt Heiko Esch. „Das kannten sie von anderen Dienstleistern in dieser Form bisher nicht.“ Grundlage dieses Erfolgs war neben dem Layher Gerüstmaterial die Entscheidung, das gesamte Bauwerk mittels 3D-Lasertechnologie zu vermessen und die gesamte Planung auf Basis dieser gewonnenen Daten durchzuführen. „Hier wurden wir von Layher und dem Technischen Büro in Eibensbach sehr professionell begleitet“, so Rolf Bittner. Die gesamte Gerüstplanung fand im Rahmen des Layher SIM-Prozesses mithilfe der Softwaretools der LayPLAN SUITE in 3D statt, sodass wir schon in der Planungsphase jegliche Herausforderungen lösen konnten. „Das Projekt war für uns auch ein Testlauf, inwieweit die 3D-Gerüstplanung echten Nutzen für unseren Alltag bringt und ob es als Unternehmen Sinn ergibt, diese Technik selbst anzuschaffen. Zudem ist es das erste große Projekt, das wir für die Stiftung Zeche Zollverein realisieren durften. Was soll ich sagen: Wir sind überzeugt. Und was noch viel wichtiger ist, unsere Kunden sind es auch“, ergänzt Heiko Esch. 


Haben Sie schon mal eine Rutsche eingerüstet?
Außen an der Löschgleishalle wurde von den Spezialisten auf 282 m Länge ein 22 m hohes und 3,53 m breites Raumgerüst mit stattlichen 21.900 m3 errichtet. Besondere Herausforderung war die Gründung des Gerüsts auf der schrägen, gefliesten Koksrutsche. Dafür wurden über die gesamte Länge zusätzliche 0,73 m breite Stützfelder montiert, um die Kräfte abzuleiten. „Wir durften nicht bohren, die Fliesen nicht zu stark belasten und mussten das gesamte Gerüst sehr aufwendig im Inneren des Gebäudes verkeilen“, erläutert Rolf Bittner. „Wir haben die Zugkräfte in diesen Bereichen mit Rohren ins Innere abgeführt und hier an den Innenwänden abgefangen.“ Das Layher AllroundGerüst bietet für solch heikle Aufgaben schon im Standardsortiment vielfältige Lösungen und macht sprichwörtlich „mehr möglich“.


Ein Gerüst auf Schienen 
Im Inneren der Löschgleishalle wurden hintereinander drei – zum Staubschutz teilweise komplett mit Plane eingehauste – Raumgerüste mit jeweils 8.000 m3 erstellt, um für die Sanierungsarbeiten sichere und gut zugängliche Arbeitsplattformen zu schaffen. Auch hier hielt das Gebäude eine besondere Herausforderung bereit. Parallel zu dem im Inneren verlegten Schienenstrang, auf dem früher riesige Eisenbahnwagen zum Kokstransport von den Öfen zum Löschturm bewegt wurden, verläuft erhöht der sogenannte Meistergang. Von hier konnte der Verantwortliche der Kokerei mit einem kleinen Schienenwagen den gesamten Prozessweg beobachten. Das Raumgerüst durfte hier aufgrund unklarer statischer Eigenschaften des Untergrundes nicht auf dem Boden abgestützt werden, sondern musste mittels Kanthölzern auf den Schienen gegründet werden.

Da die Halle nicht mit Lkws befahrbar ist, mussten sich die XERVON Verantwortlichen etwas überlegen, um das Material an Ort und Stelle zu bringen. Mit vier Schienenrollen und etwas Layher Allround Standardmaterial wurde kurzerhand eine Lore gebaut, die sich auf den in der Halle verbauten Eisenbahnschienen schieben lässt und so den Materialtransport extrem vereinfacht.


Eine Wolke voller Punkte zeichnet das Gebäude nach 

Immer wenn die Geometrien eines Gebäudes komplex sind und viele Störkonturen den Aufbau eines Gerüsts schwierig machen, bietet sich eine 3D-Planung an. Wenn wie hier noch keine 3D-Daten des einzurüstenden Gebäudes vorhanden sind, lassen sich diese mittels eines 3D-Laserscans erzeugen. Hierbei wird das Gebäude mittels Laserstrahlen von unterschiedlichen Stellen aus abgetastet. Aus den aufgenommenen Daten des Scanners errechnet die Software einen digitalen Zwilling des Gebäudes in Form einer Punktwolke, die für die Gerüstplanung in LayPLAN CAD genutzt wird. Das Ergebnis sind ein optimal geplantes 3D-AutoCAD-Modell und 2D-Aufbauzeichnungen. So ist es möglich, alle Hindernisse und schwierige Geometrien schon im Vorfeld zu erkennen und sowohl den Aufbau wie auch das benötigte Material zuverlässig zu planen. „Das verhindert auf der Baustelle das verpönte und vor allem zeitintensive Basteln“, erläutert Rolf Bittner. „Vor allem aber verhindert es, dass fehlendes Material die Baustelle längerfristig blockiert. Der etwas größere Aufwand bei der Planung macht sich bei der unkomplizierteren Montage mehr als bezahlt“. Der gesamte Prozess von Planung, Baustellen- und Materiallogistik bis hin zum Aufbau wurde mit dem Layher SIM-Prozess (Scaffolding Information Modeling) digital abgebildet. Die dazu benötigte Software bietet Layher unter anderem im Softwarepaket der LayPLAN SUITE an. Die Vorteile von Layher SIM sind vielfältig. So lässt sich der Materialbedarf für jeden Bauabschnitt exakt bestimmen. Zudem ermöglicht es eine schnelle, da störungsfreie Montage, was sowohl die Planungs- und Terminsicherheit als auch die Wirtschaftlichkeit bei jedem Projekt erhöht. In komplexen Bauprojekten lässt sich das Layher SIM auch mit BIM (Building Information Modeling) verbinden, um die Transparenz für alle Gewerke zu erhöhen.


Dienstleistungen für die Industrie
Die XERVON GmbH ist Teil der REMONDIS Gruppe und seit mehr als 80 Jahren eines der führenden international operierenden Unternehmen für technische Industriedienstleistungen mit den Sparten Gerüstbau und Isolierung sowie über Schwestergesellschaften mit Spezialleistungen wie Oberflächentechnik und Instandhaltung. Für das Projekt an der Kokerei Zollverein in Essen ist der Standort Bottrop verantwortlich. „Wir arbeiten hier im Gerüstbau mit ca. 200 eigenen Gerüstbauern und einer Vielzahl an Nachunternehmern hauptsächlich für die Industrie im gesamten Ruhrgebiet“, erklärt Niederlassungsleiter Heiko Esch. „Die Gerüstbausparte der XERVON ist aus einem reinen Gerüstbaubetrieb hervorgegangen und schon damals wurde ausschließlich mit Layher Material gearbeitet. Heute noch haben wir Material aus den Anfangsjahren im Bestand und arbeiten damit nach wie vor ganz selbstverständlich. Durch den kompatiblen Aufbau der Gerüstsysteme, die jahrzehntelange Nachkaufmöglichkeit und die hohe Langlebigkeit gewährleistet das Intergierte System von Layher für uns größtmögliche Investitionssicherheit. Mehr kann und muss ich zur Zufriedenheit wohl nicht sagen.“

VERBAUTE PRODUKTE

 

 Allround
Gerüst
 

  

Systemfreies Zubehör

 

 Software