„Hier standen während der Gerüstmontage mindestens einmal in der Woche die Denkmalschutzbeauftragten der Stiftung Zollverein auf der Baustelle und haben jede Stütze geprüft, jede Verankerung genau angesehen und ganz genau darauf geachtet, dass wir keine Bausubstanz verändern“, berichtet Projektleiter Rolf Bittner. „Die Verantwortlichen waren jedes Mal aufs Neue positiv überrascht, wie stimmig und verlässlich unsere Lösungen aufgrund der detaillierten 3D-Scans im Vorfeld geplant waren und wie flexibel wir mit dem Standard Layher Allround Material dennoch auch auf kurzfristige Änderungswünsche eingehen konnten“, ergänzt Heiko Esch. „Das kannten sie von anderen Dienstleistern in dieser Form bisher nicht.“ Grundlage dieses Erfolgs war neben dem Layher Gerüstmaterial die Entscheidung, das gesamte Bauwerk mittels 3D-Lasertechnologie zu vermessen und die gesamte Planung auf Basis dieser gewonnenen Daten durchzuführen. „Hier wurden wir von Layher und dem Technischen Büro in Eibensbach sehr professionell begleitet“, so Rolf Bittner. Die gesamte Gerüstplanung fand im Rahmen des Layher SIM-Prozesses mithilfe der Softwaretools der LayPLAN SUITE in 3D statt, sodass wir schon in der Planungsphase jegliche Herausforderungen lösen konnten. „Das Projekt war für uns auch ein Testlauf, inwieweit die 3D-Gerüstplanung echten Nutzen für unseren Alltag bringt und ob es als Unternehmen Sinn ergibt, diese Technik selbst anzuschaffen. Zudem ist es das erste große Projekt, das wir für die Stiftung Zeche Zollverein realisieren durften. Was soll ich sagen: Wir sind überzeugt. Und was noch viel wichtiger ist, unsere Kunden sind es auch“, ergänzt Heiko Esch.
Haben Sie schon mal eine Rutsche eingerüstet?
Außen an der Löschgleishalle wurde von den Spezialisten auf 282 m Länge ein 22 m hohes und 3,53 m breites Raumgerüst mit stattlichen 21.900 m3 errichtet. Besondere Herausforderung war die Gründung des Gerüsts auf der schrägen, gefliesten Koksrutsche. Dafür wurden über die gesamte Länge zusätzliche 0,73 m breite Stützfelder montiert, um die Kräfte abzuleiten. „Wir durften nicht bohren, die Fliesen nicht zu stark belasten und mussten das gesamte Gerüst sehr aufwendig im Inneren des Gebäudes verkeilen“, erläutert Rolf Bittner. „Wir haben die Zugkräfte in diesen Bereichen mit Rohren ins Innere abgeführt und hier an den Innenwänden abgefangen.“ Das Layher AllroundGerüst bietet für solch heikle Aufgaben schon im Standardsortiment vielfältige Lösungen und macht sprichwörtlich „mehr möglich“.
Ein Gerüst auf Schienen
Im Inneren der Löschgleishalle wurden hintereinander drei – zum Staubschutz teilweise komplett mit Plane eingehauste – Raumgerüste mit jeweils 8.000 m3 erstellt, um für die Sanierungsarbeiten sichere und gut zugängliche Arbeitsplattformen zu schaffen. Auch hier hielt das Gebäude eine besondere Herausforderung bereit. Parallel zu dem im Inneren verlegten Schienenstrang, auf dem früher riesige Eisenbahnwagen zum Kokstransport von den Öfen zum Löschturm bewegt wurden, verläuft erhöht der sogenannte Meistergang. Von hier konnte der Verantwortliche der Kokerei mit einem kleinen Schienenwagen den gesamten Prozessweg beobachten. Das Raumgerüst durfte hier aufgrund unklarer statischer Eigenschaften des Untergrundes nicht auf dem Boden abgestützt werden, sondern musste mittels Kanthölzern auf den Schienen gegründet werden.